Als ich auf der GamesCom im letzten Jahr den Stand von Capcom passierte und den großen Schriftzug "Dark Void" zum ersten Mal bemerkte, welcher zusätzlich von einer futuristischen Figur mit Jetpack geziert wurde, dachte ich mir nur: "Na toll – eine Neuauflage von Rocketman!". Mittlerweile haben mich die unzähligen Screenshots, Trailer und Entwicklertagebücher eines Besseren belehrt und ich weiß jetzt, dass man mit Dark Void für frischen Wind im Action-Genre sorgen möchte. Ob dies gelungen ist, erfahrt ihr im PS3 Test.
Da mir persönlich die "kurze und knackige Storyzusammenfassung" aus dem ausführlichen Review zu Bayonetta ganz gut gefällt und ich unsere Leser nicht mit unnötigen Geschichtenerzählungen ins Wachkoma schreiben möchte, werde ich dies bei Dark Void auch so handhaben:
Am Besten gefällt mir die Tatsache, dass sich die Beobachter in Menschengestalt verwandeln können und fleißig dabei sind unseren geliebten Heimatplaneten zu übernehmen. Und wie passiert das? Genau! Man miemt logischerweise den französischen Ministerpräsident und fängt im Land des Baguettes mit der Invasion an. Tja, Kleinvieh macht auch Mist oder hat den Entwicklern von Capcom irgendwas an der exquisiten französischen Küche nicht geschmeckt?
Naja, so oder so ähnlich könnte sich das Ganze abgespielt haben, warum man sich ausgerechnet für Frankreich entschieden hat – ist natürlich absolut Fern von jeglicher Wahrheit, aber irgendwie gefällt mir diese durchgeknallte Vorstellung.
Auf unserer Reise durch die fremde Welt geht manchmal die Übersicht total flöten, gerade wenn es darum geht sich zum nächsten Missionspunkt zu begeben. Zwar werden die Missionsziele schön mit einem gelben Pünktchen auf dem Radar markiert, aber entweder war ich stellenweise einfach nur Blind wie ein Maulwurf oder die Navigation ist wirklich so undurchsichtig gestaltet, dass man sich manchmal einfach nur verlaufen bzw. verfliegen kann. Die Krönung stellen aber ohne jeden Zweifel kleine fiese Bugs dar, wo man einfach mal in einem Stein hängen bleibt und so gezwungenermaßen das Level neu starten muss.
Quicktime Events bei Bossgegnern sind ja schön und gut, aber wenn man es in der selben Mission gleich mit drei auf einmal zu tun hat ist das nicht unbedingt schwer, sondern bei sich drei wiederholenden Prozeduren auf Dauer einfach nur langweilig. Schieß alle vier Beine kaputt, klammer dich am Schwanz oder Kopf fest, halte immer schön brav die Kreis-Taste gedrückt und weich ab und zu den Geschossen aus – immer und immer wieder (gähn). Und wehe man reagiert nicht schnell genug, dann fängt der ganze Spaß direkt nochmal von vorne an.
Tatsächlich Spaß hat das vertikale Kampfsystem gemacht, welches die Entwickler in ihren Tagebüchern in den siebten Himmel gelobt haben, wo man beispielsweise von Felsvorsprung zu Felsvorsprung mit Hilfe des Jetpacks hoch springen und die Beobachter entweder einfach nur abknallen oder in den Abgrund ziehen kann. Aber auch dieses nett gemeinte Feature verliert mit der Zeit seinen Glanz und wird auf Dauer langweilig, weil die Jetpack-Jump Variationen stark beschränkt sind und wenig Abwechslung bieten.
Ein wenig mehr Abwechslung bieten die verschiedenen Waffen in Dark Void von denen es sechs Stück an der Zahl gibt und sich alle in drei Stufen aufrüsten lassen. Um dies zu bewerkstelligen braucht man genügend „Technikpunkte“, die man von beseitigten Gegnern erhält oder Kreuz und Quer in Form von leuchtenden Kugeln in den einzelnen Level vorfindet. Von dem handelsüblichen Maschinengewehr, über eine Sniper bis hin zur experimentellen Antigravitationswaffe ist alles dabei, um den Beobachtern die Reise ins Jenseits so angenehm wie nur möglich zu gestalten.
Sicherlich stellt Capcom's Jetpack Ballerorgie vom grafischen Aspekt her keine Meisterleistung dar, wobei man sich auch dank Unreal 3 – Engine nicht unbedingt vor der Konkurrenz verstecken muss. Das eigentliche Problem sind eher die lieblos gestalteten Außen- sowie Innenareale, wo der Wiedererkennungswert von Level zu Level teilweise einfach zu hoch ist und sich schnell das Gefühl breit macht: „Uno momento Seniore...war ich hier nicht schon mal?!“. Dafür läuft es bis auf wenige Ruckelattacken (wenn viel auf dem Schirm los ist) die meiste Zeit über flüssig und auch die Ladezeiten sind durchaus akzeptabel.
Soundtechnisch hingegen hat Capcom meines Erachtens alles Goldrichtig gemacht und sich ganz und gar auf die Kompositionskünste von Bear McCreary verlassen, welcher schon für Battlestar Galactica oder Terminator: The Sarah Connor Chronicles den Soundtrack schreiben durfte. Die Synchronisation ist komplett in Englisch gehalten, was ich als Befürworter von original Sprachausgaben nur gut heißen kann. Wer jetzt nicht unbedingt der englischen Sprache mächtig ist, kann jederzeit unter den Optionen deutsche Untertitel einschalten.
Da mir persönlich die "kurze und knackige Storyzusammenfassung" aus dem ausführlichen Review zu Bayonetta ganz gut gefällt und ich unsere Leser nicht mit unnötigen Geschichtenerzählungen ins Wachkoma schreiben möchte, werde ich dies bei Dark Void auch so handhaben:
DIE KURZ UND KNACKIGE STORYZUSAMMENFASSUNG
- Wir schlüpfen, wie sollte es auch anders sein, in die Hauptrolle des Piloten Will, der es scheinbar nicht sehr weit im Leben gebracht hat und für ein Lufttransportunternehmen seine Runden dreht.
- Eines Tages fliegt ihr zusammen mit Eva (auf die unser Protagonist scharf ist) über das Bermuda-Dreieck *wibber*, was natürlich voll in die Hose geht und erstmal eine Bruchlandung par excellence provoziert
- Endresultat: ihr landet in einer anderen Welt Namens „Void“ und habt von 3 Passagieren einen toten Co-Piloten zu verzeichnen
- Dort trefft ihr auf die bösen Watchers – machthungrige Aliens, die den Planeten Erde platt machen wollen und ganz nebenbei die dortigen Einwohner unterjochen
- Des weiteren gibt es noch die „Überlebenden“, die auch so deppert waren und eine Abkürzung über das Bermuda-Dreieck nehmen wollten und ebenfalls im Void festsitzen
- Unter ihnen lebt der Wissenschaftler Nikola Tesla, der euch mit allerhand technischem Schnick Schnack ausrüstet – unter Anderem das Jetpack (Anm. d. Red.: Konkurrent von Edison, der Glühbirnen in die Erde steckte und zum Leuchten brachte)
- Ganz nebenbei avanciert ihr zum "Prophezeiten", der den Außerirdischen in den Arsch tritt und die Menschen im Void befreien soll – mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, weil "Spoiling is not cool~"
BLAUER SCHIMMELKÄSE - DAS ENDE EINER FRANZÖSISCHEN ÄRA
Am Besten gefällt mir die Tatsache, dass sich die Beobachter in Menschengestalt verwandeln können und fleißig dabei sind unseren geliebten Heimatplaneten zu übernehmen. Und wie passiert das? Genau! Man miemt logischerweise den französischen Ministerpräsident und fängt im Land des Baguettes mit der Invasion an. Tja, Kleinvieh macht auch Mist oder hat den Entwicklern von Capcom irgendwas an der exquisiten französischen Küche nicht geschmeckt?
Morgen Gray (Produzent von Dark Void) eines Morgens am Frühstückstisch mit seinem Team, wie er den eben gerade verzehrten Blauschimmelkäse mit einem Ekel erregten Gesichtsausdruck wieder ausspuckt: "Was ist das für ein ekelhaftes Zeug?"
Einer seiner Kollegen: "Das ist guter Bleu d’Auvergne!"
Morgen Gray: "Bitte was soll das sein? Eine aussterbende Insektenart?"
Ein anderer Kollege kopfschüttelnd: "Aussterbende Insektenart...das ist guter Blauschimmelkäse aus Frankreich!"
Morgen Gray: "Pfft...ich glaub bei dir schimmeln die Geschmacksnerven! Von wegen guter Käse! Verzapf mir noch mal so 'n Mist!"
Nach einer zweistündigen Durchfallsession – Morgen Gray im Gespräch mit dem Storywriter: "Öhm wir müssen was an der Story ändern. Nicht Deutschland wird als erstes von den Beobachtern geplättet, sondern Frankreich!"
Der Storywriter: "Wieso das auf einmal? Sonst müssen doch immer die Deutschen als Erstes dran glauben..."
Morgen Gray: "Wegen so 'nem blöden Schimmelkäse hab ich die letzten zwei Stunden auf'm Klo verbracht, jetzt sollen die Franzosen meine Rache zu spüren bekommen..."
Einer seiner Kollegen: "Das ist guter Bleu d’Auvergne!"
Morgen Gray: "Bitte was soll das sein? Eine aussterbende Insektenart?"
Ein anderer Kollege kopfschüttelnd: "Aussterbende Insektenart...das ist guter Blauschimmelkäse aus Frankreich!"
Morgen Gray: "Pfft...ich glaub bei dir schimmeln die Geschmacksnerven! Von wegen guter Käse! Verzapf mir noch mal so 'n Mist!"
Nach einer zweistündigen Durchfallsession – Morgen Gray im Gespräch mit dem Storywriter: "Öhm wir müssen was an der Story ändern. Nicht Deutschland wird als erstes von den Beobachtern geplättet, sondern Frankreich!"
Der Storywriter: "Wieso das auf einmal? Sonst müssen doch immer die Deutschen als Erstes dran glauben..."
Morgen Gray: "Wegen so 'nem blöden Schimmelkäse hab ich die letzten zwei Stunden auf'm Klo verbracht, jetzt sollen die Franzosen meine Rache zu spüren bekommen..."
Naja, so oder so ähnlich könnte sich das Ganze abgespielt haben, warum man sich ausgerechnet für Frankreich entschieden hat – ist natürlich absolut Fern von jeglicher Wahrheit, aber irgendwie gefällt mir diese durchgeknallte Vorstellung.
ICH GLAUBE MEIN NAVIGATIONSSYSTEM SPINNT
Auf unserer Reise durch die fremde Welt geht manchmal die Übersicht total flöten, gerade wenn es darum geht sich zum nächsten Missionspunkt zu begeben. Zwar werden die Missionsziele schön mit einem gelben Pünktchen auf dem Radar markiert, aber entweder war ich stellenweise einfach nur Blind wie ein Maulwurf oder die Navigation ist wirklich so undurchsichtig gestaltet, dass man sich manchmal einfach nur verlaufen bzw. verfliegen kann. Die Krönung stellen aber ohne jeden Zweifel kleine fiese Bugs dar, wo man einfach mal in einem Stein hängen bleibt und so gezwungenermaßen das Level neu starten muss.
Quicktime Events bei Bossgegnern sind ja schön und gut, aber wenn man es in der selben Mission gleich mit drei auf einmal zu tun hat ist das nicht unbedingt schwer, sondern bei sich drei wiederholenden Prozeduren auf Dauer einfach nur langweilig. Schieß alle vier Beine kaputt, klammer dich am Schwanz oder Kopf fest, halte immer schön brav die Kreis-Taste gedrückt und weich ab und zu den Geschossen aus – immer und immer wieder (gähn). Und wehe man reagiert nicht schnell genug, dann fängt der ganze Spaß direkt nochmal von vorne an.
VERTIKAL, HORIZONTAL, SCHEISSEGAL
Tatsächlich Spaß hat das vertikale Kampfsystem gemacht, welches die Entwickler in ihren Tagebüchern in den siebten Himmel gelobt haben, wo man beispielsweise von Felsvorsprung zu Felsvorsprung mit Hilfe des Jetpacks hoch springen und die Beobachter entweder einfach nur abknallen oder in den Abgrund ziehen kann. Aber auch dieses nett gemeinte Feature verliert mit der Zeit seinen Glanz und wird auf Dauer langweilig, weil die Jetpack-Jump Variationen stark beschränkt sind und wenig Abwechslung bieten.
Kleiner Tipp am Rande
Um Waffen auszutauschen oder aufzurüsten müsst ihr lediglich die Start-Taste drücken. Ich habe fünf Minuten meines kostbaren Lebens damit verschwendet, um das herauszufinden.Sicherlich stellt Capcom's Jetpack Ballerorgie vom grafischen Aspekt her keine Meisterleistung dar, wobei man sich auch dank Unreal 3 – Engine nicht unbedingt vor der Konkurrenz verstecken muss. Das eigentliche Problem sind eher die lieblos gestalteten Außen- sowie Innenareale, wo der Wiedererkennungswert von Level zu Level teilweise einfach zu hoch ist und sich schnell das Gefühl breit macht: „Uno momento Seniore...war ich hier nicht schon mal?!“. Dafür läuft es bis auf wenige Ruckelattacken (wenn viel auf dem Schirm los ist) die meiste Zeit über flüssig und auch die Ladezeiten sind durchaus akzeptabel.
Soundtechnisch hingegen hat Capcom meines Erachtens alles Goldrichtig gemacht und sich ganz und gar auf die Kompositionskünste von Bear McCreary verlassen, welcher schon für Battlestar Galactica oder Terminator: The Sarah Connor Chronicles den Soundtrack schreiben durfte. Die Synchronisation ist komplett in Englisch gehalten, was ich als Befürworter von original Sprachausgaben nur gut heißen kann. Wer jetzt nicht unbedingt der englischen Sprache mächtig ist, kann jederzeit unter den Optionen deutsche Untertitel einschalten.
Fazit
Tja, wie formuliere ich es am Besten. Sagen wir mal so, Daniel Düsentrieb hat der Öffentlichkeit von Entenhausen mal wieder eines seiner „verrückten“ Experimente vorgestellt und dabei mehr oder weniger eine „sanfte“ Bruchlandung hingelegt. Dark Void ist keinesfalls ein absoluter Fehlschlag, dafür sind die Ansätze mit dem Jetpack, welches sich theoretisch zu jeder Zeit einsetzen lässt, durchaus gut gelungen – aber irgendwie fehlt mir dabei noch die letzte Konsequenz. Die Idee auf offenem Territorium die Triebwerke zu zünden und meine Gegner von oben herab mit Blei einzudecken ist zwar schön und gut, aber wenn ich dann gegen „unsichtbare“ Wände knalle, um daran erinnert zu werden, das die „freien“ Bewegungsmöglichkeiten doch nicht so frei sind, dann holt mich das auf eine eher unangenehme Art und Weise auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich finde Capcom sollte auf die Kritik der Fans und Medien hören, den Kopf nicht hängen lassen und einen zweiten viel besseren Teil basteln. Denn Potential hatte Dark Void genug – nur leider wurde zu viel davon aus dem Fenster geschmissen. Was übrig bleibt ist der Ratschlag, dass man sich das Spiel vorher in der Videothek ausleihen und in Ruhe testen sollte, bevor man sich die Scheibe zulegt.
geschrieben von Benda
am 10.02.2010 um 12:00 Uhr
am 10.02.2010 um 12:00 Uhr
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